Kosmische Erziehung

Orientierungshilfe und Leitbild unserer Werteerziehung

Die „Kosmische Erziehung“ ist ein Grundbaustein in der Montessori-Pädagogik und basiert auf der Überlegung Maria Montessoris zur Stellung des Menschen im Kosmos, also in der Welt und ihrer natürlichen Ordnungssysteme und Kreisläufe. Dieses Pädagogische Grundprogramm ist in unserem schulischen Lehrplan fest verankert und ist Leitbild unserer Werteerziehung.

Die Natur stellt eine Ganzheit dar, in der jedes Teil eine Aufgabe für das Ganze erfüllt. Innerhalb dieses Ordnungs-Systems nimmt der Mensch eine Sonderstellung ein, da er verändernd in den Lauf der Natur eingreift. Kinder im Grundschulalter mit ihren alters entsprechenden Interessen und Neigungen sind besonders sensibel für diese systemischen Zusammenhänge. Maria Montessori war davon überzeugt, dass die Lernerfahrung im großen Kontext der kosmischen Gesetzmäßigkeit und Ordnung stehen muss. Die Bewusstwerdung der Wechselbeziehung von Mensch und Natur und auch der Menschen untereinander ist dabei ein zentrales Thema.

Was bedeutet „Kosmische Erziehung“ in der Montessorischule Salzkotten?

Die kosmische Erziehung soll jedem Kind helfen seinen individuellen Platz und seine Aufgabe im „großen Ganzen“, also in der Welt zu finden und danach zu handeln. Dadurch wird der Grundstein gelegt für ein verantwortungsvolles Umgehen mit ökologischen Kreisläufen und Solidarität zwischen sozialen Gruppen. Die kosmische Erziehung beschränkt sich somit nicht auf kognitive Zielsetzungen, sondern beinhaltet gleichzeitig die sozialorientierte Werteerziehung.

Fünf große Schlüsselerzählungen in den jährlich stattfindenden Projektwochen

Ein wichtiges Instrument der kosmischen Erziehung sind die fünf großen „Schlüsselerzählungen“. Sie sind fächerübergreifend und geben einen Überblick über die komplexen Wissensbereiche, an die sich differenzierte inhaltliche Weiterarbeit anschließt. Eine Orientierung bzw. der individuelle, Interesse geleitete Zugang zu den Fächern Mathematik, Sprache, Geschichte und Biologie wird gebahnt und darüber hinaus Orientierung für den Sinn des Lebens ermöglicht.

  • Die Erzählung „Die Geschichte von der Entstehung und Entwicklung des Universums“: Vom Urknall zum Sonnensystem.
  • Die Erzählung „Die Entstehung des Lebens“ – Der Anfang des Lebens und die evolutionäre Entwicklung als Einführung in die Biologie.
  • Die Erzählung „Vom Kommen des Menschen“ als Einführung in die Geschichte der Menschheit.
  • Die Erzählung „Der Ochse und das Haus“
    als Einführung in die Entwicklung der Schriftsprache und des Alphabets.
  • Die Erzählung „Die Entstehung der Zahlen“ als Einführung in die Mathematik.

Es handelt sich dabei um impressionistische Erzählgeschichten, die den Kindern von 4 Lehrern vorgetragen werden. Charakteristisch für diese „kosmischen Erzählungen“ ist, dass dazu Bilder, Anschauungs- und Arbeitsmaterial und Experimente gehören, die geeignet sind, das Verständnis der Kinder zu erhöhen und Ihre Neugier auf eigenes Erforschen zu wecken.

Mit diesen Erzählungen bildet sich der Einstieg zum Verständnis der großen, komplexen Zusammenhänge von der Entstehung des Universums, des Lebens und der Menschheitsgeschichte. Es entstehen Orientierungsmöglichkeiten in Form großer Panoramen, die das Interesse der Kinder auf Einzelaspekte lenken, die anschließend in jahrgangsgemischten Gruppen weiter vertieft werden.

Dafür vorgesehene, schuleigene Projektwochen bilden den Rahmen für diese Arbeit. Sie sind immer wieder für alle Beteiligten eine sehr ereignisreiche und spannende Zeit.